Handschutz Normen
Was bedeutet „CE CAT II, EN 388“
Grundsätzlich wird „PSA“ (persönliche Schutzausrüstung) in drei Kategorien (oft mit CAT,
oder KAT abgekürzt) unterteilt:
a) Kategorie 1: Schutz vor geringen Risiken (z. B.: Berufsbekleidung, Regenschutz,
Sonnenschutz). Produkte ohne Normzertifizierung können nur der Kategorie I angehören.
b) Kategorie 2: Schutz vor mittleren Risiken (z.B.: Sicherheitsschuhe, Arbeitshandschuhe,
Gehörschutz etc.).
c) Kategorie 3: Schutz vor hohen „irreversiblen“ Risiken (z.B.: Flammschutzbekleidung,
Atemschutz, Absturzsicherung, uvm). Produkte dieser Kategorie unterliegen den höchsten
Prüfvorschriften und haben in der Regel ein Ablaufdatum.
EN 388: „Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken“. Hier gibt es 4 Leistungsbereiche die geprüft werden:
1. Abriebfestigkeit: (Level 0 – 4)
2. Schnittfestigkeit: (Level 0 – 5)
3. Weiterreißkraft: (Level 0 – 4)
4. Durchstichkraft: (Level 0 – 4)
Level X: = nicht geprüft.
Was bedeutet „EN 407“
EN 407: „Schutzhandschuhe gegen thermische Risiken – Hitze und Feuer“
Bei dieser EN-Norm gibt es sechs Leistungskriterien auf die Handschuhe getestet werden können:
a) Brennverhalten (Level 0-4)
b) Kontaktwärme (Level 0-4)
c) Konvektive Hitze (Level 0-3)
d) Strahlungswärme (Level 0-4)
e) Beständigkeit gegen kleine flüssige Metallteile (0-4)
f) Beständigkeit gegen große Mengen flüssiges Metall (0-4)
Level:
0 = Level nicht erreicht
X = nicht getestet
Was bedeutet „EN 12477“
EN 12477: „Schutzhandschuhe für Schweißer“
Schutzhandschuhe für Schweißer sollen die Hände und Handgelenke vor folgenden Risiken schützen:
• Kleinen Spritzern geschmolzenen Metalls
• Kurzem Kontakt mit beschränkter Flammeinwirkung
• Konvektiver Wärme (Strahlungswärme)
• Kontakthitze
• UV-Strahlen von Lichtbogen
• Mechanische Risiken (Schnitte, Stiche, Abrieb etc.)
Da Art und Ausmaß der Gefährdung vom Schweißverfahren abhängig ist, werden die Anforderungen an die Schutzhandschuhe in zwei Ausführungen unterteilt:
Ausführung (A): geringe Fingerfertigkeit (hohe Schutzanforderungen)
Ausführung (B): hohe Fingerfertigkeit (geringere Schutzanforderungen)
Was bedeutet „EN 1082“
EN 1082/1: Handschuhe und Armschützer zum Schutz gegen Schnitt- und Stichverletzungen durch Handmesser. TEIL 1: Metallringgeflecht-Handschuhe und –Armschoner
EN 1082/2: Handschuhe und Armschützer zum Schutz gegen Schnitt- und Stichverletzungen durch Handmesser. TEIL 2: Handschuhe und Armschoner aus Werkstoffen ohne Metallringgeflecht
EN 1082/3: Handschuhe und Armschützer zum Schutz gegen Schnitt- und Stichverletzungen durch Handmesser. TEIL 3: Fallschnittprüfung für Stoffe, Leder und andere Werkstoffe
Was bedeutet „EN 381“
Anforderungen für die Schutzkleidung beim Benutzen von handgeführten Kettensägen:
EN 381-5: Anforderungen für Beinschutz
EN381-7: Anforderungen für Schutzhandschuhe
EN 381-9: Anforderungen für Gamaschen
EN 381-11: Anforderungen für den oberen Teil des Körpers
Die Norm regelt 4 Leistungsklassen:
• Klasse 0: bis 16 m/s
• Klasse 1: bis 20 m/s
• Klasse 2: bis 24 m/s
• Klasse 3: bis 28 m/s
Was bedeutet „EN 511“
Schutzhandschuhe gegen Kälte. Dabei werden drei Kriterien untersucht:
Konvektive Kälte: Level 0 – 4
Kontaktkälte: Level 0 – 4
Wasserdichtheit (optional): Level 0 oder 1
X = nicht getestet
Was bedeutet „EN 374 2+3“
Handschuhe zum Schutz vor Chemikalien und Mikroorganismen
Dabei definiert man einen „Penetrationswert“ und einen „Permeationswert“
Penetration:
Bezeichnet das Eindringen einer Chemikalie/Mikroorganismus durch poröse Stellen, Nähte, etc.
Dabei darf ein Handschuh bei einem Test der Luft- und Wasserdichtigkeit keine Leckagen aufweisen. Diese Ergebnisse dieser Prüfung werden mit einem AQL-Wert (Akzeptables Qualitäts- Level) ausgewiesen:
Level 1: < 4.00
Level 2: < 1.50
Level 3: < 0.65
Permeation:
Damit ist die Durchbruchszeit gemeint, die eine Flüssigkeit bis zum Hautkontakt benötigt. Alle Chemikalientests werden in Durchbruchzeiten klassifiziert (0 – 6):
Klasse 1: > 10 min.
Klasse 2: > 30 min.
Klasse 3: > 60 min.
Klasse 4: > 120 min.
Klasse 5: > 240 min.
Klasse 6: > 360 min.
„Chemikalienfeste“ Handschuhe sind mit einem entsprechenden Piktogramm auszuweisen, das mit einem mindestens dreistelligen Buchstabenzusatz versehen ist. Diese Buchstaben stehen für jeweils eine aus zwölf definierten Standardchemikalien, für die eine Durchbruchszeit von mindestens 30 Minuten ermittelt wurde.
A = Methanol
B = Azeton
C = Azetonitil
D = Dichlormethan
E = Schwefelkohlenstoff
F = Toluen
G = Diethylamin
H = Tetrahydrofuran
I = Ethylazetat
J = n-Heptan
K = Natriumhydroxid 40%
L = Schwefelsäure 96%
Das Piktogramm “Mikroorganismus” darf nur dann angewendet werden, wenn der Handschuh mindestens Level 2 des Penetrationstestes erreicht hat.
Was bedeutet „EN 10819“
EN ISO 10819:2013 „Mechanische Schwingungen und Stöße - Hand-Arm-Schwingungen Verfahren für die Messung und Bewertung der Schwingungsübertragung von Handschuhen in der Handfläche“
Diese Norm wurde vom europäischen Komitee für Normung (CEN) aufgestellt, und kommt der wachsenden Nachfrage für einen Schutz gegen die Risiken des Hand-Arm-Vibrationssyndroms (HAVS) nach, die zurückzuführen sind auf die in die Hände übertragenen Schwingungen. Die Messungen werden auf der Handfläche mit Ausnahme der Finger durchgeführt. Die Norm präzisiert eingangs, dass die Schutzhandschuhe nach dem aktuellen Stand der Kenntnisse heute nicht in der Lage sind, Schwingungsfrequenzen unter 150 Hz signifikant zu dämpfen. Bestimmte Handschuhe können diese Frequenzen sogar erhöhen. Es ist jedoch zu bemerken, dass die wichtigen Aufgaben eines Schutzhandschuhs darin bestehen, die Hand warm und trocken zu halten, was für die Beschränkung bestimmter vibrationsbedingter Wirkungen von Vorteil ist. Die alleinige Messung des Übertragungsfaktors nach EN ISO 10819 reicht nicht aus, um das vibrationsbedingte Gesundheitsrisiko zu bewerten. Definition der Norm über die Übertragung der Schwingungen: Der Faktor der Schwingungsübertragung (ein Ratio) wird beim Halten eines schwingungserzeugenden Werkzeugs auf der nackten Handfläche und auf der Innenseite des schwingungsdämpfenden Handschuhs gemessen. Übertragungswerte über 1 besagen, dass der Handschuh die Schwingungen verstärkt, Werte unter 0.6 bedeuten, dass der Handschuh die Schwingungen dämpft. Die Versuche werden mit Frequenzen von 31.5Hz bis 1250 Hz durchgeführt. Diese Frequenzen sind repräsentativ für die bekanntesten schwingungserzeugenden Werkzeuge. - Spektrum mittlerer Frequenzen: 31.5Hz bis 200Hz - Spektrum hoher Frequenzen: 200 Hz bis 1250 Hz Zur Erfüllung der Norm EN ISO 10819 wird verlangt: - Übertragung der mittleren Frequenzen: TRm